Dienstag, 20. Mai 2014

Dhamma Camp


Wie fühlt es sich an, drei Tage lang in einer buddhistischen Klosterschule (Dhamma Camp) zu leben und den Alltag einer Nonne bzw. eines Mönches erleben zu dürfen? – Es ist eine der spannendsten, interessantesten und aufregendsten Erfahrungen in meinem Leben und ein besonderes Erlebnis, das schwer zu beschreiben ist. 

Gemeinsam mit meiner Gastschwester und rund 300 – 400 Schülerinnen der M.4 ( 10. Klasse) und M.5 (11.Klasse) habe ich mich auf den Weg nach Nakom Rachasima gemacht. Ein Ort in Zentralthailand, circa zwei Stunden von Bangkok entfernt, umgeben von grünen Wiesen und Wäldern. Thailand ist ein vom Buddhismus geprägtes Land und diese Weltreligion hat einen zentralen Standpunkt in der thailändischen Kultur. Das „Dhamma Camp“ ist ein buddhistisches Camp für Schüler und Schülerinnen und es geht vor allem darum, den Jugendlichen die Religion des Buddhismus näher zu bringen, Moral- und Wertevorstellungen zu vermitteln und verschiedene Traditionen zu praktizieren. Während der Zeit im Camp, lebt man nach den acht buddhistischen Lebensregeln und dazu gehört unter anderem, dass man nur zwei Mahlzeiten, Frühstück und Mittagessen, isst und gemeinsam auf Bambusmatten, in einer großen Halle, auf dem Fußboden schläft. Ich hatte das Glück in einem kleinen Haus mit drei Lehrerinnen schlafen zu dürfen. Komfortabler, als in der großen Halle, war es allerdings nicht. Auch wir haben mit einer Decke und einem Kopfkissen auf dem Fußboden geschlafen. Der Vorteil jedoch war, ein eigenes Badezimmer zu haben. Ein Tag in der Klosterschule beginnt vor Sonnenaufgang und man wird gegen 4.30Uhr durch einen Glocken-/ Paukenschlag geweckt und begibt sich direkt zur Morgenandacht. Während der Morgenandacht wird gesungen und gebetet. Vor Beginn des gemeinsamen Frühstückes gehen die Mönche mit ihren Bettelgefäßen (baat) auf Almosengang (bintha baat) und lassen sich die Gefäße mit Essen (meistens Reis) füllen. Das gesamte Essen, egal ob Suppe, Reis oder Obst, wird aus einer großen Metallschale gegessen. Der Vor- und Nachmittag gehört dem Studium der Heiligen Schrift, sowie der Meditation. Wir haben während der Zeit viel über die verschiedenen Denk- und Handlungsweisen des Buddhismus erfahren. Jeden Abend gab es eine Abendandacht mit Gesängen in der Sprache Pali und Gebeten. Gegen 21.30 Uhr endet diese Andacht und man begibt sich direkt ins Bett. 
Treffen auf dem Sportplatz

Der Schlafsaal

Eine Bambusmatte, eine Decke und ein Kissen pro Person. Einfach, aber damit lässt sich sehr gut schlafen.

Die Klosterschule

Frühstück und morgendliche Almosengang der Mönche

Sehr leckeres Frühstück! :)

Schülerinnen in der Halle für Meditation und das Essen

Das „Dhamma Camp“ war eine einzigartige Erfahrung und hat mir deutlich gezeigt, dass man auch mit wenig Dingen im Leben auskommen kann und Konsumgüter nicht unser Leben bestimmen dürfen. Die schönsten Momente, während der drei Tage,  waren die Momente der vollkommenen Entspannung und Ruhe. Momente der Gedankenlosigkeit. Atemberaubend waren die morgendlichen Sonnenaufgänge und die abendlichen Sonnenuntergänge. Es war ein einzigartiges Farbspiel und für mich reine Momente des Glücks. Ich bin sehr dankbar, dass ich am „Dhamma Camp“ teilnehmen, diese unbekannte, aber schöne Erfahrung machen durfte und die Zeit dort intensiv für mich nutzen konnte.
Sonnenaufgang

Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man morgens langsam die Sonne aufgehen sieht und jeden einzelnen, warmen Sonnenstrahl auf der Haut spürt.



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen