Mittwoch, 16. Juli 2014

Fußballweltmeister 2014


Es gibt nichts was uns hält / Au revoir/ Und zum 4. Mal - hol'n wir den Pokal/ Jetzt ist die Zeit - nach 24 Jahr'n / Wir bring' ihn Heim / Au Au Au Au revoir / Au revoir Maracana / Au revoir Au revoir – Mark Forster feat. Sido

Hallo an alle Weltmeister im fernen Deutschland, 
wie ihr wisst, bin ich leidenschaftlicher Fußball-Fan und habe natürlich die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, auch am anderen Ende der Welt in Thailand,  euphorisch und  interessiert verfolgt. Doch wie soll man das Gefühl beschreiben, wenn man am anderen Ende der Welt sitzt und Deutschland plötzlich das Wunder vollbringt und Weltmeister wird? Das Gefühl ist schwer zu beschreiben, denn auf einer Seite ist man glücklich, stolz und könnte die ganze Welt umarmen und auf der anderen Seite ist man tief traurig und bekommt, in meinem Fall, dass erste Mal die Sehnsucht zu Hause zu sein und die fetteste Party des Jahres miterleben zu dürfen. Denn es ist ein wirkliches Wunder, was unsere Deutsche Elf da in den letzten Wochen gemeistert hat und am Ende geschafft hat: Wir sind endlich nach 24 Jahren wieder Fußball-Weltmeister und haben den Pokal nach Deutschland geholt. Wir haben Portugal besiegt, sind an Ghana nur fast verzweifelt, haben Klinsmann gezeigt, wer die bessere Mannschaft ist, zogen ins Achtelfinale ein, triumphierten gegen Algerien, erlangten gegen Frankreich den Sieg, schossen den Gastgeber Brasilien weltmeisterlich mit einem Rekord von sieben zu eins ab und haben dann im Finale gegen Argentinien bewiesen, wer den Titel verdient hat. Danke „Super Mario“ , dass wir nun den vierten Stern auf der Brust haben und können stolz sagen können: „ Der Titel gehört uns, wir sind die Nummer eins!“ Es ist ein einzigartiges und unbeschreibliches Gefühl und der Augenblick, als das entscheidende Tor fiel, war ein Moment des puren Glücks. Und es muss ein unfassbares Erlebnis und Gefühl sein, gerade in Deutschland dieses Wunder erleben zu dürfen. Dieser WM-Titel war mein erster Titel, den ich „live“ miterleben und verfolgen durfte und es war auch hier in Thailand ein schöner und unvergesslicher Moment, doch wenn ich ehrlich bin, ist dies nichts, im Vergleich dazu, wie es gewesen wäre, daheim zu sein. Deshalb bin ich auch ein bisschen neidisch auf euch alle, die bei der fettesten Party des Jahres dabei sein konnten. Denn ich, als großer Fußball-Fan, die öfters im Jahr im Stadion des SV Werder Bremen steht, hätte dies gern live erlebt. Denn in Thailand wird zwar die Fußball-Weltmeisterschaft so gut wie möglich, wegen der Zeitverschiebung, verfolgt, aber von feiern kann hier nicht die Rede sein und Wörter wie: Public Viewing, Autocorso und Fahnenmeer sind hier mal als Fremdwörter. Das Finale habe ich aber trotzdem gemeinsam mit meiner thailändischen Gastfamilie erlebt. Sie wissen von meiner Fußball-Leidenschaft und meiner Sehnsucht, die WM im Heimatland erleben zu wollen und haben mich deshalb in der Final-Nacht überrascht. Final-Nacht, weil wir für das Finale um zwei Uhr nachts aufgestanden sind. Alle hatten sich im Wohnzimmer versammelt und überall waren Deutschlandfahnen aufgehängt, eine bunter Lichterkette um den Fernseher dekoriert und jeder aus meiner Familie hatte ein Deutschlandtrikot oder ein T-Shirt mit dem Thema Deutschland an. Gemeinsam haben wir mit der deutschen Elf mitgefiebert, mitgekämpft und mitgejubelt, als in der 113. Minuten dann endlich das entscheidende Tor fiel. Die witzigste Überraschung an dem Abend/in der Nacht war, dass ich von meinem Gastvater feierlich einen gebastelten Weltmeisterschaftspokal überreicht bekommen habe und mir alle feierlich gratuliert haben. Es war ein tolles Erlebnis und ich werde die WM  2014 nicht so schnell vergessen, weil sie für mich nochmal mehr besonders war und der Sieg unvergesslich bleibt. Dieser Moment kommt nie wieder. Und auch wenn mich, in dem Moment, ein bisschen die Sehnsucht nach der Heimat gepackt hat, bin ich froh hier zu sein und dankbar diese Weltmeisterschaft mal anders, aber einzigartig erlebt haben zu dürfen. 

Liebe Grüße an euch alle und genießt diesen geilen Moment!!
Eure Julia







Dienstag, 1. Juli 2014

Das WM-Fieber


Beschreibung: Das WM-Fieber ist ein höchst ansteckendes Fieber, welches alle vier Jahre wiederkehrt und einen einmonatigen fiebrigen Rausch der Gefühle auslöst. Es kommt überall auf der Welt vor, tritt jedoch unterschiedlich stark auf. Betroffen sind sowohl ältere, als auch jüngere Menschen. Ausgelöst wird das WM-Fieber durch den „Erreger WM-Eröffnungsspiel“. Es übertragt sich anders als andere Fieber direkt auf andere und löst ein starkes Gemeinschaftsgefühl aus. Besonders häufig „erkranken“ vor allem Deutsche an dem Fieber. Der asiatische Bereich ist eher gering betroffen und „betroffene Personen“ sind dort nur vereinzelt anzutreffen.

Symptome: Junge, sowie alte Menschen „leiden“ unter dem Drang jedes Spiel der stattfindenden Weltmeisterschaft, besonders aber die Spiele des eigenen Landes bzw. der Lieblingsmannschaft zu verfolgen. Es werden die Nationalfarben bzw. Trikots getragen und Häuser, Autos und manchmal auch Vierbeiner ebenfalls in den angehörigen Nationalfarben geschmückt. Viele „klagen“ über das Gefühl und den Drang die Spiele gemeinsam auf großen Leinwänden in Cafés, Restaurants oder anderen öffentlichen Plätzen zu verflogen. Dieses Symptom nennt man „Public Viewing“. Deutsche verspüren zudem den Gemütszustand eine Gartenparty zu veranstalten. Nicht selten wird bei allen Veranstaltungen ein kühles Bier getrunken und eine leckere Bratwurst gegessen. Durch die Gemeinschaft entsteht das Symptom des „Wir-Gefühls“ und der Gedanke „Wir sind eins. Gemeinsam können wir alles schaffen.“ Viele drücken ihr emotionales Empfinden durch Jubelschreie bei Toren, sowie freudigen Umarmungen und lauten Fangesängen aus. Öfters treten auch vereinzelt  Hautprobleme auf. Sie äußern sich durch bunte Bemalungen der Nationalfarben in den Gesichtern der Betroffenen. Nach jedem Sieg kommt es außerdem zu Autokorsos. Im asiatischen Bereich treten andere Symptome und eine leichtere Form des WM-Fiebers auf. Auf Grund der Zeitverschiebung äußert sich das WM-Fieber, wenn überhaupt betroffen, nur in den späten Abend- bzw. frühen Morgenstunden (Zeitraum von 23Uhr bis 5Uhr). Durch die nächtliche Müdigkeit werden die Spiele oftmals allein vom Bett aus geschaut oder man trifft sich im Wohnzimmer. Es kommt vor, dass sowohl Einheimische, als auch Ausländer, die Trikots der Nationalmannschaft bzw. der Lieblingsmannschaft tragen. (In meinem Fall trägt mein Gastvater ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft, abwechselnd mit dem Namen „Özil“ oder  „Götze“.) Starke Symptome wie „Public Viewing“, Autokorsos oder Hautbemalungen gibt es im asiatischen Raum nicht. Ein Symptom, dass nur in Asien auftritt ist, dass man sich die Wiederholungen der Spiele, auf einem speziellen Sender den ganzen Tag anschauen kann. Ein auffälliges Symptom, dass nur bei Frauen zu finden ist, ist das natürlich die Lieblingsmannschaft unterstützt wird, aber auch die Mannschaften mit „handsome Players“ (Übersetzung: attraktive Spieler). Vermutlich ein Symptom, welches Frauen auf der ganzen Welt betrifft.

Ursache:
Das WM-Fieber tritt seit geraumer Zeit auf und wird alle vier Jahre durch die stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft ausgelöst. Die Ursache für das diesjährige WM-Fieber ist die 20. Fußball-Weltmeisterschaft der Männer, vom 12.Juni bis 13.Juli 2014, in Brasilien. Ein ausschlaggebender Grund ist außerdem die Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft.

Behandlung/ Prophylaxe:
Es gibt keine Behandlungsmethoden gegen das WM-Fieber. Jedoch wird auch keins benötigt, da das Fieber nach einem Monat, nach dem Finale, wieder ab schwillt und von alleine verschwindet. Auch gibt es kein vorbeugendes Mittel und deshalb wird man alle vier Jahre wieder vom WM-Fieber angesteckt. Es gibt sogar vereinzelt Personen, besonders im asiatischen Bereich, die sich wünschen würden, dass sich der Erreger des deutschen WM-Fiebers in Thailand ausbreitet.

Schlussendlich will ich euch sagen: Ich vermisse das WM-Fieber und die geile Zeit zur Weltmeisterschaft!!!